Schindgrube

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Historie: Viehkrankheiten und Kadaververbeseitigung

Für verendete Tiere gab es auf den Gemarkungen Verscharrungsplätze, die man im Ostertal "Schinkaut" nannte. Der Bubacher Flurname "Schinderswiese" steht sicher auch damit in Zusammenhang.

Im Jahr 1883 kam der pfälzischen Regierung zu Ohren, dass an verschiedenen Orten die Verscharrungsplätze wieder aufgegraben worden waren, um an die Tierknochen zu kommen, aus denen man dann Knochenmehl herstellte. Um ein allzu frühes Aufgaben zu verhindern, ordnete die Regierung daher an, dass jeweils die Zustimmung des Bürgermeisters oder Adjunkten eingeholt werden müsse. Später erließ die Regierung Bauvorschriften für die Anlegung von "Schindgruben", die der behärdlichen Genehmigung bedurfte.

In Osterbrücken befand sich die Schindgrube "bei der steinigen Gewann", (Anmerkung: "Steinigte Gewann" nähe Repsrädchen. Dort in der Nähe steht die heutige Kläranlage in Osterbrücken, am Ortseingang Richtung Hoof kommend)

Im Jahr 1914 schlossen alle Gemeinden des Bezirks Kusel mit der Abdeckerei Vogelgesant in Altenglan und Krauth in Medard einen Vertrag über die Beseitigung von Tierkadavern, sodass nur noch verendetes Kleinvieh in die örtlichen Schindgruben kommen sollte. Aber noch 1930 klage das Bezirksamt Kusel, "dass verendete Tiete in unzulässiger Weise verscharrt, statt dass sie der Abdeckerei zugeführt werden".

(Quelle: Chroniken den mittleren Ostertals Band III, 2001, Klaus Zimmer, Hans Kirsch, Heimat- und Kulturverein Ostertal e.V.)